Wir alle haben unter­schied­li­che Kalen­der, ver­schie­de­ne Fei­er­ta­ge, ver­schie­de­ne Gesich­ter, ver­schie­de­ne Anschau­un­gen und Über­zeu­gun­gen, spre­chen ver­schie­de­ne Spra­chen, haben ver­schie­de­ne Kul­tu­ren, haben nicht die glei­che Per­spek­ti­ve, nicht ein­mal, wenn wir vor dem Ande­ren ste­hen, weil jeder das Gesicht des Ande­ren sieht. Wir sind alle ver­schie­den. Und das ist gut so. Was wäre der Sinn eines ein­far­bi­gen Regen­bo­gens? Es ist die­se Viel­falt, die unse­re Schön­heit und unse­re Stär­ke aus­macht. Und die unse­res Planeten.

Pro­tek­tio­nis­mus, Popu­lis­mus, Stig­ma­ti­sie­rung und Extre­mis­mus aller Art und in allen For­men, schlei­chen unauf­fäl­lig oder mit bar­ba­ri­schen Geschrei wie Zau­ber­lehr­lin­ge zu ihren zukünf­ti­gen Pup­pen, meist mit ver­bor­ge­nen Gesicht ihre Feig­heit und Lüge ver­ber­gend. Haut­re­ak­tio­nen auf rea­le Pro­ble­me. Hin­aus­ge­spuck­te Hass­re­den, ver­derb­li­che und Übel­keit erzeu­gen­de Dem­ago­gie. Mani­pu­la­ti­on der Angst ande­rer und Alche­mie unge­zü­gel­ter Aggressivität.

Alle Frau­en und Män­ner guten Wil­lens, und sie sind immer noch die über­wie­gen­de Mehr­heit, haben ihre Hemd­är­mel auf­ge­krem­pelt, um die­sen Aus­bund von Hass und Dumm­heit an den Ort zurück­zu­drän­gen, den er nie hät­te ver­las­sen sol­len, d.h. in die Müll­ton­ne. Wir wer­den kämp­fen, nicht mit den Hän­den, son­dern durch Taten. Indi­vi­du­el­le und kol­lek­ti­ve. Kämp­fen nicht gegen, son­dern für.

Auf der von die­sem Schim­mel geschwärz­ten Tafel der Lebens­schu­le wer­den wir vie­le Far­ben malen, alle ver­schie­den: Hän­de­schüt­teln, Umar­mun­gen, gemein­sa­me Freu­de, Dank­sa­gun­gen, Lachen, Lächeln, Humor, den Ande­ren zuhö­ren, den Ande­ren respek­tie­ren, ver­su­chen, ihn oder sie zu ver­ste­hen, eine eige­ne Mei­nung haben, als ein­zi­gen Ener­gy­drink unser eige­ner Wunsch, mit­ein­an­der intel­li­gent zu reden, ohne Werk­zeug, das theo­re­tisch intel­li­gent ist, mit­ein­an­der in unse­ren Städ­ten und Dör­fern spre­chen, um mensch­lich zu wer­den und danach erst intel­li­gent; all das Ver­lo­re­ne, Opfer der teuf­li­schen Sire­nen­ge­sän­ge aus dem Inners­ten ihrer Höh­le, zurück­zu­brin­gen, die Schat­ten zu ent­fer­nen, die sie gese­hen haben, und ihnen ein Stück blau­en Him­mels zu zei­gen. Und Schritt für Schritt jeden Schimm­le abzu­wi­schen. Jede und jeder auf ihrem oder sei­nem Niveau, beschei­den, aber mit Stär­ke. Eine Amei­sen­ar­beit, not­wen­dig und dring­lich. Täg­lich. Ohne Nai­vi­tät, aber mit Ent­schlos­sen­heit und Rea­lis­mus. Füße auf dem Boden und den Kopf in den Sternen.

Es ist drin­gend not­wen­dig, sich Zeit zu neh­men, es zu tun. Wir begin­nen sofort. Heu­te noch. Nicht durch gro­ße sinn­lo­se Wor­te, son­dern durch klei­ne Din­ge. Zum Bei­spiel mit einem klei­nen Brief wie eine Fla­sche ins Meer.

Klei­ner Prinz zeich­ne mir bit­te (wie­der) die Menschheit.