Förderungen F&E 2014: Überblick über aktuelle Situation
Eine wesentliche Neuerung ist, dass Großunternehmen und Konzerne künftig eine sog. Additionalitätserklärung (Förderwirkung) abgeben müssen. Hinzu kommt, dass seit 01.07.2014 alle de-minimis Förderungen aller Unternehmen eines Konzerns auf Konzernebene zu betrachten sind und nicht mehr wie bisher auf Ebene der Einzelunternehmen. Daher ist eine zentrale Abwicklung aller Förderungen sinnvoller denn je.
Es gibt aber auch positive Entwicklungen. Speziell bei den F&E Förderthemen gibt es aktuell sehr interessante Programme.
Überblick über die aktuelle Situation im Bereich der F&E Förderlandschaft in Österreich.
Förderungen Basisprogramm
Das Basisprogramm, der Klassiker in den Förderprogrammen der FFG wurde bis 01.01.2050 verlängert. Das Basisprogramm hat zwischenzeitlich einige Unterprogramme, die im Gegensatz zum „normalen“ Basisprogramm eine einfachere Abwicklung und einen höheren Fördersatz beim Zuschuss bieten. Beispiele der Förderungen:
- Competence Headquarters
- Dienstleistungsinnovationen
- Frontrunner
Weitere Info: https://www.ffg.at/Basisprogramm%20Einzelprojekt%20EE
Produktion der Zukunft
Das Schwerpunkprogramm der FFG „Produktion der Zukunft“ geht mittlerweile in die 7. Ausschreibung. Der aktuelle Call läuft seit 20.05.2014. Einreichfrist ist der 16. September 2014, 12:00 Uhr. Für Leitprojekte der 30. Oktober 2014. Das Interessante an dieser Ausschreibung sind die Förderquoten von 45 % bis 80 % Zuschuss zu den förderbaren Kosten. Da dieses Programm bei jeder Ausschreibung mehrfach überzeichnet ist, hängt es in erster Linie von der richtigen Gestaltung des Projektantrages aber auch der Rahmenbedingungen im Projekt ab. Die operativen Ziele der Ausschreibung sind dieses Mal:
Ziel 1: Effiziente Ressourcen- und Rohstoffnutzung sowie effiziente Produktionstechnologien
… zur Erhöhung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und Stärkung des Industriestandortes Österreich. Adressiert werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die einen wesentlichen Beitrag zur effizienten Nutzung von Ressourcen und Rohstoffen leisten oder die Zuverlässigkeit bzw. den Durchsatz in der Produktion erhöhen. Dies kann durch innovative Methoden bei der Lagerstättensuche und ‑erkundung und Gewinnung primärer Lagerstätten, Reduktion des nicht erneuerbaren Material- und Energieeinsatzes, Substitution und Recycling, die Integration von Umweltaspekten in Produktdesign und ‑entwicklung sowie durch effiziente und nachhaltige Logistik und effizientere Produktionstechnologien erreicht werden. Die Nutzung virtueller Methoden zur ressourceneffizienten Gestaltung von Produktionsprozessen wird ebenso adressiert.
Ziel 2: Flexibilisierung der Produktion
… zur Stärkung Österreichs Produktionskompetenzen. Adressiert werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte die einen Beitrag zur Flexibilisierung der Produktion durch Modularisierung, kleine Losgrößen und Reduktion bzw. Verkürzung der Planungs- Umrüstungs- und Entwicklungszyklen leisten und damit eine hohe Produktvariabilität und ‑dynamik ermöglichen. Die Nutzung geeigneter Formen der Mensch-Maschine-Interaktion zur Produktionsflexibilisierung wird ebenso adressiert.
Ziel 3: Herstellung hochwertiger Produkte
… zur Stärkung Österreichs Position als Innovationsstandort. Adressiert werden Forschungs- und Entwicklungsprojekte, die einen Beitrag zur Herstellung hochwertiger Produkte auf Basis von High-Tech Materialien, Nanomaterialien, intensiver Nutzung von IKT im Produkt, Product-Service-Systems (PSS) oder biobasierten Rohstoffen leisten.
Weitere Info: https://www.ffg.at/7‑ausschreibung-produktion-der-zukunft
Energieforschungsprogramm 2014 des Klima- und Energiefonds
Mit dem Energieforschungsprogramm unterstützt der Klima- und Energiefonds energietechnologische Innovationen in Bereichen, in denen Österreich ein Stärkefeld besetzt, im internationalen Vergleich eine große Kompetenz aufweist und die einen besonders wirkungsvollen Beitrag zu Klimaschutz und Versorgungssicherheit leisten können. Einreichfrist ist der 19. September 2014.
Die Ausschreibungsschwerpunkte sind:
- Emerging Technologies
- Energieeffizienz und Energieeinsparungen
- Erneuerbare Energien
- Intelligente Netze
- Speicher
- F&E‑Dienstleistung
Weitere Info: http://klimafonds.gv.at/foerderungen/aktuelle-foerderungen/2014–2/energieforschungsprogramm-2014/
Forschungspartnerschaften Ausschreibung Industrienahe Dissertationen 2014
Die österreichische Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung finanziert industrienahe Dissertationen von Studierenden in Unternehmen bzw. außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Eingereicht werden können F&E Projekte mit dem Fokus auf einer Dissertation im gesamten Bereich von Technik und Naturwissenschaft. Besonders erwünscht sind Förderungsansuchen in den strategischen Themenbereichen Mobilität, Produktion und IKT. Gefördert werden Dissertationen aller technischen und naturwissenschaftlichen Studienrichtungen. Die Dissertantin/der Dissertant ist für die Laufzeit des F&E Projekts für zumindest 50% einer Vollzeitbeschäftigung im Unternehmen bzw. der außeruniversitären Forschungseinrichtung angestellt. Die Dissertantin/der Dissertant kann auch bereits im Unternehmen beschäftigt sein. Die Förderquote beträgt 50% der förderbaren Kosten, max. € 100.000.–, Laufzeit 24—36 Monate.
Weitere Info: https://www.ffg.at/dissertationen/ausschreibung2014
Talente — Der Förderschwerpunkt des BMVIT
Aktuell laufen auch wieder Ausschreibungen im Förderschwerpunkt „Talente“ des BMVIT. Noch aktuell: Ausschreibungen „FEMtech Karriere“ und „Karriere-Grants“ ‑die Einreichung kann laufend erfolgen.
Weitere Info: https://www.ffg.at/talente-der-foerderschwerpunkt-des-bmvit
HORIZON 2020
HORIZON 2020 ist das größte Förderprogramm für Forschung & Entwicklung, dass es jemals in Europa gegeben hat. Mit einem Budget von € 70 Mrd. werden 2014—2020 Projekte in den Bereichen „Wissenschaftsexzellenz“ (Excellent Science), „Führende Rolle der Industrie“ (Industrial Leadership) und „Gesellschaftliche Herausforderungen“ Societal Changes unterstützt. Die besondere Herausforderung bei dieser Förderschiene ist, dass die Projekte als internationale und interdisziplinäre Kooperationen aufgesetzt werden müssen und einen ansprechendes Projektvolumen haben sollten (> € 1mio). Das interessante bei dieser Förderschiene sind die Förderquoten die unabhängig vom Unternehmenstyp 100% der förderbaren Kosten im Bereich der Forschung und 70% bei Innovationsprojekten ausmachen. Hinzu kommt noch ein Gemeinkostenzuschlag von 25%. Die Ausschreibungen werden sicherlich mehrfach überzeichnet sein, weshalb es hier ganz besonders auf das richtige Projekt-Setup und eine dementsprechende Darstellung der Inhalte drauf ankommt. Beispiele Calls bis Mitte 2015:
Industrial Leadership
- NANOTECHNOLOGIES, ADVANCED MATERIALS, BIOTECHNOLOGY AND ADVANCED MANUFACTURING AND PROCESSING
- CALL FOR FACTORIES OF THE FUTURE
Societal Challenges
- SUSTAINABLE FOOD SECURITY
- GROWING A LOW CARBON, RESOURCE EFFICIENT ECONOMY WITH A SUSTAINABLE SUPPLY OF RAW MATERIALS
- INNOVATIVE, SUSTAINABLE AND INCLUSIVE BIOECONOMY
- PERSONALISING HEALTH AND CARE
- WASTE: A RESOURCE TO RECYCLE, REUSE AND RECOVER RAW MATERIALS
Excellent Science
- INTEGRATING AND OPENING RESEARCH INFRASTRUCTURES OF EUROPEAN INTEREST
- DEVELOPING NEW WORLD-CLASS RESEARCH INFRASTRUCTURES
Weitere Info: http://ec.europa.eu/programmes/horizon2020/
Bei Interesse bzw. Fragen bitte um kurze Info an emil.weber@expertise.co.at bzw. jean-luc.dautriat@expertise.co.at . Wir melden uns umgehend bei Ihnen.