För­de­run­gen – ein aktu­el­ler Über­blick per 1. Okto­ber 2014

Die Bud­get­si­tua­ti­on und die Dis­kus­sio­nen über Kür­zun­gen bei För­de­run­gen lässt Kli­en­ten uns immer wie­der fra­gen: Gibt es über­haupt noch inter­es­san­te Förderungen? 

Die Ant­wort ist ein kla­res JA; aber gewusst wie.

Wir möch­ten Ihnen mit die­sem Bei­trag einen Über­blick über die Situa­ti­on der F & E För­der­land­schaft mit Stand 1. Okto­ber 2014 bieten.

Eine wesent­li­che Neue­rung ist, dass Groß­un­ter­neh­men und Kon­zer­ne künf­tig eine sog. Addi­tio­na­li­täts­er­klä­rung (För­der­wir­kung) abge­ben müs­sen. Hier kam es, nach unse­rem Wis­sens­stand, bereits zu Ableh­nun­gen wegen unzu­rei­chen­der För­der­wir­kung. Dies vor allem auf­grund fal­scher For­mu­lie­run­gen, die bei pro­fes­sio­nel­ler Abwick­lung ver­meid­bar gewe­sen wären.

Hin­zu kommt, dass seit 01.07.2014 alle de-mini­mis För­de­run­gen aller Unter­neh­men eines Kon­zerns auf Kon­zern­ebe­ne zu betrach­ten sind und nicht mehr wie bis­her auf Ebe­ne der Ein­zel­un­ter­neh­men. ACHTUNG: Bei fahr­läs­si­gem oder vor­sätz­li­chem  Miss­brauch kann es hier zu ver­zins­ten Rück­for­de­run­gen (bis zu 6 %) kom­men. Dar­über hin­aus kann das gesam­te Unter­neh­men mit einer mehr­jäh­ri­gen Sper­re belegt wer­den. Daher ist eine zen­tra­le Abwick­lung aller För­de­run­gen sinn­vol­ler denn je.

Nach Ablauf der letz­ten Schwer­punkt­pro­gram­me der FFG (Pro­duk­ti­on der Zukunft, Ener­gie­for­schung, Mobi­li­tät der Zukunft u.a.), bei denen wir eini­ge Kon­sor­ti­en sehr erfolg­reich beglei­ten konn­ten, gibt es auch jetzt wie­der inter­es­san­te För­de­rungs­pro­gram­me für F&E Akti­vi­tä­ten in Österreich:

1. Basis­pro­gramm der FFG

Das Basis­pro­gramm, der Klas­si­ker in den För­der­pro­gram­men der FFG wur­de bis 01.01.2050 ver­län­gert. Das Basis­pro­gramm hat zwi­schen­zeit­lich eini­ge Unter­pro­gram­me, die im Gegen­satz zum „nor­ma­len“ Basis­pro­gramm eine ein­fa­che­re Abwick­lung und einen höhe­ren För­der­satz beim Zuschuss bie­ten. Die inter­es­san­tes­ten haben wir nach­ste­hend aufgelistet:

a.      Com­pe­tence Headquarters
b.      Dienstleistungsinnovationen
c.      Frontrunner
d.      Kli­ni­sche Studien
e.      Sel­te­ne Erkrankungen

Mit Sep­tem­ber 2014 konn­te auch der Grund­stein für eine umfas­sen­de Koope­ra­ti­on zwi­schen der FFG und dem Land NÖ gelegt und ver­trag­lich fixiert wer­den. Es wur­de eine Dar­le­hens­auf­sto­ckung durch das Land NÖ beschlos­sen. Die­se kommt dabei Pro­jek­ten von KMU aus dem Land NÖ zu Gute, die im Basis­pro­gramm der FFG geför­dert werden.

2. EUREKA

Seit Juli 2014 erhal­ten Unter­neh­men bei einer För­de­rung  über die FFG-Basis­pro­gram­me in inter­na­tio­na­len F&E‑Projekten wie z. B. ERA-Nets und EURE­KA-Ein­zel­pro­jek­te eine ver­bes­ser­te Finan­zie­rung. Unter­stützt wird der öster­rei­chi­sche Part­ner mit Zuschüs­sen in Höhe von:

max. 60% für klei­ne Unternehmen
max. 50% für mitt­le­re Unternehmen
max. 40% für Großunternehmen.

3. Leucht­tür­me der Elek­tro­mo­bi­li­tät — 6. Ausschreibung

Die 6. Aus­schrei­bung der „Leucht­tür­me der Elek­tro­mo­bi­li­tät“ mit dem Schwer­punkt „Low-Emis­si­on Elec­tric Vehic­les“ zielt auf eine Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und eine Ver­bes­se­rung des Ener­gie­spei­chers von elek­tri­schen und teil­elek­tri­schen Fahr­zeu­gen (inkl. Neben­sys­te­men, z.B. Ener­gie­wand­ler, Bat­te­rie­ma­nage­ment­sys­te­me, Elek­tro­nik etc.) ab um damit die Reich­wei­te der Fahr­zeu­ge zu erhö­hen und deren Kos­ten zu sen­ken. Dabei sol­len bereits ent­wi­ckel­te und neu zu ent­wi­ckeln­de Kom­po­nen­ten zu einem wesent­lich ver­bes­ser­ten Gesamt­sys­tem kom­bi­niert wer­den, des­sen Funk­tio­na­li­tät im Rah­men des Pro­jekts demons­triert wird.

Die Aus­schrei­bung wur­de am 22.09.2014 gestar­tet und läuft bis 19.02.2015 (Ein­reich­frist). Pro­gramm Eigen­tü­mer ist der Klima-Energie-Fonds.

4. Stadt der Zukunft — 1. Ausschreibung

Die­ses Schwer­punk­pro­gramm der FFG ersetzt das sehr erfolg­rei­che Pro­gramm “Haus der Zukunft”. Kern­ziel sind För­de­run­gen inno­va­ti­ver Lösun­gen für nach­hal­ti­ge Wohn­raum­schaf­fung und Infra­struk­tur im urba­nen Raum. Die Aus­schrei­bung läuft bis 29. Jän­ner 2015.

5. Pilot­pro­gramm Inno­va­ti­ves Hei­zen und Küh­len his­to­ri­scher Gebäu­de — 1. Ausschreibung

Aus­schrei­bungs­zie­le für die Mach­bar­keits­stu­die (ent­spricht der 1. Stu­fe): Erar­bei­ten von inno­va­ti­ven Lösun­gen für die Ver­bes­se­rung des Raum­kli­mas mit Schwer­punkt auf Küh­lung des Gebäu­des ohne nega­ti­ve Beein­flus­sung der Hei­zung in den Büro­räu­men des gesam­ten Gebäu­des. Die Lösun­gen müs­sen aktu­el­le Stan­dards der Ener­gie­ef­fi­zi­enz berücksichtigen.

Ein­reich­frist: 27. Novem­ber 2014, 12:00 Uhr  (ACHTUNG: kei­ne Nach­rei­chung möglich)

Bud­get: Das Gesamt­bud­get der 1. Aus­schrei­bung beträgt 150.000,— EUR, der Richt­wert für die Kos­ten pro Stu­die ist ca. 30.000,— bis 50.000,— EUR (brut­to).
Ideen, die nicht für eine Mach­bar­keits­stu­die vor­ge­se­hen wer­den kön­nen, kön­nen auf­grund des Jury­ent­scheids auch eine Abgel­tung von 2.500— EUR erhal­ten (Details sie­he Ausschreibungsleitfaden)

6. Wie­ner For­schungs­fest 2015 — Expo­na­te gesucht

Für das Wie­ner For­schungs­fest, das Anfang Okto­ber 2015 am Rat­haus­platz statt­fin­den wird, wer­den mög­lichst inter­ak­ti­ve Expo­na­te gesucht, die zei­gen, wie aus For­schungs­pro­jek­ten schluss­end­lich Pro­duk­te, Dienst­leis­tun­gen und Ver­fah­ren werden.

Vor­schlä­ge für Aus­stel­lungs­stü­cke kön­nen bis 31.12.2014 bei der Wirt­schafts­agen­tur Wien ein­ge­reicht werden.

7. För­de­run­gen für “Pro­duk­ti­ons­stand­ort OÖ: 2050: Indus­trie 4.0”-1.Ausschreibung

Mit der vor­lie­gen­den Aus­schrei­bung för­dert das Land OÖ Pro­jek­te mit zen­tra­len pro­duk­ti­ons­spe­zi­fi­schen The­men. Die The­men der Aus­schrei­bung rich­ten sich nach den im Stra­te­gi­schen Pro­gramm „Inno­va­ti­ves OÖ 2020“ defi­nier­ten The­men in den ein­zel­nen Akti­ons­fel­dern 1 „Indus­tri­el­le Pro­duk­ti­ons­pro­zes­se“ und pro­duk­ti­ons­re­le­van­te Aspek­te aus dem Akti­ons­feld 5 „Mobi­li­tät / Logis­tik“ mit stra­te­gi­scher Bedeu­tung für OÖ.

Die Aus­schrei­bung bie­tet auf OÖ zuge­schnit­te­ne För­der­mög­lich­kei­ten für eine „Indus­trie 4.0“ und setzt dabei beson­de­re Schwer­punk­te in den Berei­chen „Digi­ta­le Fabrik“ und „Auto­ma­ti­sie­rung im Leichtbau“.

8. HORIZON 2020

HORIZON 2020 ist, mit einem Bud­get von fast € 80 Mrd. das größ­te För­der­pro­gramm für For­schung & Ent­wick­lung, dass es jemals in Euro­pa gege­ben hat. Das inter­es­san­te bei die­ser För­der­schie­ne sind die För­der­quo­ten, die unab­hän­gig vom Unter­neh­mens­typ 100 % der för­der­ba­ren Kos­ten im Bereich der For­schung und 70 % bei Inno­va­ti­ons­pro­jek­ten aus­ma­chen. Die Aus­schrei­bun­gen wer­den sicher­lich mehr­fach über­zeich­net sein, wes­halb es hier ganz beson­ders auf das rich­ti­ge Pro­jekt-Set­up und eine dem­entspre­chen­de Dar­stel­lung der Inhal­te drauf ankommt.

3 Haupt­be­rei­che:

a.    Indus­tri­al Leadership
b.    Socie­tal Challenges
c.    Excel­lent Science

Mit­te Sep­tem­ber 2014 ist der Start­schuss für die zwei­te gro­ße Aus­schrei­bungs­run­de gefal­len. Die ers­ten Calls sind bereits geöff­net, ers­te Ein­reich­fris­ten sind im Herbst/Winter 2014!

Neu im Hori­zon 2020 Port­fo­lio sind die Pilo­tak­ti­on zu „Fast Track to Inno­va­ti­on“ (ver­füg­bar ab Beginn 2015) sowie attrak­ti­ve „Indu­ce­ment pri­zes“ – die­se Preis­gel­der wer­den für inno­va­ti­ve und bis­her nicht erreich­te Lösun­gen für jeweils vor­ge­ge­be­ne Pro­ble­me ver­ge­ben und Ende 2014 (ICT) bzw. Anfang 2015 (Gesund­heit, NMP) erst­mals ausgeschrieben.

PS: NEUE Dienst­leis­tung – Ener­gie­ma­nage­ment und ‑bera­tung zur Maß­nah­men­pla­nung gemäß Ener­gie-Effi­zi­enz-Gesetz 2014 (EnEffG):

  • Durch­füh­rung eines Ener­gie­au­dits  (in Zusam­men­ar­beit mit unse­ren tech­ni­schen Part­nern für Haus­tech­nik und Maschinenbau)
  • Iden­ti­fi­zie­rung von För­de­rungs­mög­lich­kei­ten bzw. ander­wei­ti­ge Ver­wer­tung der Ergeb­nis­se aus den Energieaudits
  • Lau­fen­de Beglei­tung und Vali­die­rung von Ener­gie-Effi­zi­enz-Poten­zia­len und deren Ergebnisse.